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Was ist

Mobile air?

Mehr Mobilität für die Kunst! Mobile AIR ist ein reisendes Künstler Studio, das Wohnen, Arbeiten, Ausstellungen und Workshops auf nur 6,5 Quadratmetern möglich macht. Zur Zeit wird es von mir, Pia Grüter, in Zusammenarbeit mit der Tinyhouse University, und anderen Förderern, wie beispielsweise dem ZK/U Berlin und Timelab in Ghent, gebaut.

Das gemeinnützige AIR (Artist In Residence) Programm, wird es internationalen Künstlern unterschiedlichster Disziplinen und Bereichen, zukünftig möglich machen, ortsspezifische Feldforschungsprojekte und Ausstellungen in Deutschland zu realisieren. Es bietet eine neue, flexible und mobile Plattform für künstlerische Recherche und Kreation.

Ab Ende 2018 können sich Künstler über die eigene Mobile AIR-Webseite für einen Zeitraum von einem bis zu sechs Monaten für eine Residenz bewerben. Mobile AIR wird seinen Hauptsitz in Berlin haben. Doch da das Haus sich selbst versorgt und mobil ist, kann es an den vom Künstler gewünschten Ort transportiert, und für einen längeren Zeitraum abgestellt werden. Es richtet sich nicht der Künstler nach der Residenz, sondern die Residenz nach dem Künstler.

Die Einfachheit eines Tiny Hauses bietet eine wunderbare Umgebung, um fokussiert und konzentriert zu arbeiten. Das Haus ist in seiner Funktionalität extrem vielseitig. Je nach dem wo es sich befindet, und zu welchem Anlass es genutzt wird, kann es als isolierter Arbeits- und Wohnraum, aber auch als öffentliche Plattform, Ausstellung- oder Workshop Raum dienen.

Alle im Mobile AIR entstandenen Projekte und Arbeiten werden zum Ende jeder Residenz in Berlin präsentiert, ausgestellt oder vorgestellt. Die Idee ist es, nicht nur Raum für Künstler zu schaffen, sondern auch eine Plattform für Austausch, Workshops, Partizipation und die Diskussion mit der Öffentlichkeit aufzubauen.

Mit Mobile AIR soll das Konzept der Artist In Residence neu definiert, und Türen für interdisziplinäre Forschungsprojekte geöffnet werden. Das Ziel ist es, künstlerische und wissenschaftliche Ansätze miteinander zu verbinden. Mobile AIR bietet eine kleine, aber dennoch sehr bereichernde Bühne für die Kunstwelt und ein interessiertes Publikum, und fördert den internationalen und interkulturellen Austausch.

wer steht hinter mobile air?

Ich bin eine 32-jährige Künstlerin aus Berlin. Ich liebe es das Reisen und künstlerische Recherche in meinen Arbeiten miteinander zu verbinden - und, ich bin verrückt nach Tiny Häusern!

Im Februar 2016 schloss ich meinen MFA in "Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien" an der Bauhaus-Universität Weimar ab. Seither vertiefe ich mich immer weiter in das Thema Tiny Houses, und spiele mit Ideen, wie mit mobilen Raum-Konzepten ein Mehrwert für Kunst und Kultur geschaffen werden kann.

In viele meiner eigenen Projekte, beziehe ich das Reisen und die Feldforschung direkt in meine kreativen Prozesse mit ein. Ich habe an verschiedenen Artist In Residence Programmen teilgenommen, wie beispielsweise in Kanada und Japan. Während dieser Aufenthalte war es mir möglich mich vollkommen auf meine eigenen Arbeiten und mein jeweiliges Umfeld zu konzentrieren. Ich konnte ohne Druck arbeiten, und mich auf meine Umgebung einlassen, was wiederum viele Ideen und Prozesse auslöste. Diese Grundidee von Künstler Residenzen, hat auch meine Erfahrungen sehr wertvoll gemacht.

Während einem meiner letzten Projekte ging ich der Frage nach, in wie weit die Finnische Wald Landschaft als Spiegel unserer Gesellschaft zu lesen ist. Hierfür reiste ich durch ganz Finnland, besuchte heidnische Dörfer in der Republik Karelien, und fuhr zurück bis hinunter nach Weimar in Deutschland. Diese Reise war ein komplett selbstgesteuertes Unternehmen. Um es möglich zu machen, transformierte ich einen alten Kleinbus um, zu meinem mobilen Zuhause und Arbeitsstudio. Ich reiste, lebte und arbeitete zwei Monate lang darin. Ich wäre meiner Thematik, und meinen Resultaten, niemals so nahe gekommen, hätte ich kein mobiles Studio als ständigen Begleiter mit mir gehabt.

Durch all meine Erfahrungen habe ich realisiert, wieviel Potential in erforschenden und ermittelnden Reisen steckt, und habe die Stärke von Artist In Residencies als einzigartige Arbeitsumgebung erkannt.

Ich mit meinem mobilen Studio in Saarijärvi, Finnland

Vor drei Jahren begann ich, mich für Tiny Houses zu interessieren und zu faszinieren, und wurde schnell besessen davon. Mit Mobile AIR, will ich all die oben genannten, Konzepte und Denkansätze miteinander verschmelzen lassen, in einer einzigen Residenz. Ich will somit neue Türen für Künstler öffnen, um relevante und grandiose Projektideen in einem einzigartigen Umfeld realisieren zu können.

Dieses Haus kann mit der Hilfe von Künstlern, Tiny House Enthusiasten, Schreinern und motivierten Helfern an meiner Seite, und mit der Unterstützung von Sponsoren, gebaut und umgesetzt werden!

Ich, in Leonardo Di Chiara's aVOID tiny house, am Bauhaus Campus, Berlin

Prozess

Den Grundstein für das Mobile AIR legt ein alter Pferdeanhänger von Böckmann, der auch die Form des Grundrisses bestimmt. Die ersten Schritte der Transformation sind vollbracht. In den letzten Monaten wurde die alte Pferdebox vom Anhänger abgerissen, und die Karosserie darunter freigelegt. Ein Hilfsrahmen wurde anschliessend auf den Originalrahmen montiert, um die Basis des Hauses zu stärken und etwas zu erweitern. Nach einer neuen Lackierung war der Anhänger endlich bereit für seine Transformation! Dank einer Förderung durch das ZK/U Berlin, im Dezember '17, und der Hilfe eines wunderbaren Helfer-Teams, bauten wir das gesamte Grundgerüst des Hauses, an nur einem Wochenende.

Vorher

das neue Ständerwerk

Workshop

Seit März 2018, ist das Haus Teil eines Tiny House Village in Lutherstadt Wittenberg, wo die Cranach Stiftung ihren schönen Garten der Tinyhouse University zur Verfügung stellt, um ein temporäres Dorf für aufzubauen um drei Monate lang zu experimentieren und zu forschen. Hier arbeitet es sich wunderbar, in einer motivierenden Atmosphäre und in der Gemeinschaft von Künstlern, Designern und Tiny House Enthusiasten. So hat das Mobile AIR in den letzten Wochen einige große Schritte genommen. Die Fassade ist so gut wie fertig, das Seegras zur Dämmung ist auf dem Wege, und bald kann auch schon im Haus genächtigt werden. (13.05.18)

das Village

Layout

Da das Haus so klein ist, wird jedes Möbelstück sehr bedacht entworfen und ausgewählt. Viele der Möbel sind faltbar oder beweglich, einige sind erweiterbar, und andere können augenscheinlich ganz verschwinden. So viel Platz wie möglich soll dem Studio und Arbeitsraum gewidmet sein, ohne dass es einem im alltäglichen Leben an etwas fehlt.